Hochdruckreinigung der Fassade: Schonende Verfahren und effektiver Schutz
Wenn Ihre Fassade nach Jahren voller Regen, Schmutz und Moos wie ein altes Foto aussieht, ist Hochdruckreinigung oft die erste Lösung, die in den Sinn kommt. Aber nicht jede Fassade verträgt das. Viele Hausbesitzer in Salzburg und anderswo haben schon erlebt, wie eine zu aggressive Reinigung kleine Risse in den Putz treibt, Farbe abblättert oder sogar die Dämmung beschädigt. Die gute Nachricht: Es gibt Hochdruckreinigung, die wirklich schonend ist - wenn man weiß, wie.
Was funktioniert wirklich - und was nicht?
Nicht jede Fassade ist gleich. Ein alter Rauputz aus den 70ern hält locker 120 Bar aus, während ein moderner Silikonharzputz bei 50 Bar schon Blasen wirft. Die meisten Profis in Österreich setzen auf Heißwasserreinigung mit 80 bis 100 °C, besonders bei stark bewachsenen Fassaden. Das heiße Wasser tötet nicht nur Moos und Algen ab, es löst auch Fett, Ruß und Öl, die Kaltwasserstrahlen einfach abprallen lassen. Bei einem Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern Fassade dauert die Reinigung mit einem professionellen Heißwassergerät etwa drei bis vier Stunden - und das mit weniger Wasser als ein normaler Gartenschlauch in zehn Minuten verbraucht.Was aber nicht geht: Hochdruckreinigung bei Kunstharzputz, Silikonharzputz oder alten Klinkern mit porösen Fugen. Hier greift man zu sanfteren Methoden - etwa mit weichen Bürsten, niedrigem Druck oder sogar Dampfstrahlern, die mit bis zu 155 °C arbeiten, aber ohne hohen Wasserstrahl. Die Technik ist nicht neu, aber sie wird immer besser. Moderne Geräte haben jetzt automatische Druckregelung: Sie erkennen, ob sie auf Beton, Ziegel oder empfindlichen Putz treffen, und passen sich an. Das ist kein Science-Fiction - das ist heute Standard bei professionellen Reinigern.
Die richtige Düse - der entscheidende Unterschied
Ein Hochdruckreiniger ist kein Wundergerät. Er ist ein Werkzeug, und wie man es benutzt, macht den Unterschied. Die meisten Laien verwenden eine Flachdüse und halten sie zu nah an die Wand. Das ist der häufigste Fehler. Die Düse sollte mindestens 30 bis 40 Zentimeter von der Fassade entfernt sein. Bei hartnäckigen Flecken wechselt man zur Rotordüse - sie dreht sich und verteilt den Druck gleichmäßiger. Für empfindliche Oberflächen gibt es spezielle weiche Düsen, die wie ein sanfter Regen wirken.Bei Metallteilen, Fensterrahmen oder alten Holzverkleidungen ist eine Waschbürste mit Naturhaar oder Polyamid die bessere Wahl. Die Bürste sorgt dafür, dass das Wasser nicht als Strahl, sondern als breiter, niedriger Strahl austritt. So wird die Isolierschicht hinter der Fassade nicht beschädigt. Einige Profis in Salzburg nutzen sogar eine Kombination: Zuerst mit der Bürste den groben Schmutz lösen, dann mit sanftem Dampf nachreinigen. Das ist zeitaufwendiger, aber es vermeidet teure Folgeschäden.
Warum Heißwasser oft besser ist als Kaltwasser
Ein Kaltwasser-Hochdruckreiniger aus dem Baumarkt kostet 300 Euro. Ein Heißwassergerät für Profis 2.500 Euro. Warum zahlen die meisten Dienstleister den Aufpreis? Weil es funktioniert. Heißwasser löst Fett, Öl und organische Verschmutzungen viel effektiver. Bei Moos und Algen reicht es nicht, die Sporen abzuspülen - man muss die Wurzeln töten. Nur bei Temperaturen über 80 °C sterben die Myzelien ab. Sonst wächst es in drei Monaten wieder zurück.Ein Test in einem Mehrfamilienhaus in St. Gilgen zeigte: Nach einer Kaltwasserreinigung war das Moos nach sechs Monaten wieder sichtbar. Nach einer Heißwasserreinigung war die Fassade drei Jahre lang sauber - ohne Nachbehandlung. Die Effizienz ist nicht nur sichtbar, sie ist auch wirtschaftlich. Weniger Nacharbeit, weniger Wiederholungen, weniger Chemie. Und das ist der große Vorteil: Mit Heißwasser braucht man oft gar kein Reinigungsmittel. Nur Wasser. Keine Chemikalien, die ins Grundwasser laufen. Keine Umweltbelastung. Keine Klagen von Nachbarn.
Die größten Fehler - und wie man sie vermeidet
Die meisten Schäden an Fassaden passieren nicht, weil das Gerät schlecht ist, sondern weil der Anwender nicht weiß, was er tut. Hier die drei häufigsten Fehler:- Zu hoher Druck: Selbst bei Putz sollte man nicht über 120 Bar gehen. Bei Klinker oder Beton ist 150 Bar maximal - aber nur, wenn die Fassade intakt ist.
- Zu geringer Abstand: Halten Sie die Düse mindestens 30 cm von der Wand entfernt. Wer sie dicht an die Fassade hält, bohrt kleine Löcher in den Putz - die später Wasser aufnehmen und Frostschäden verursachen.
- Kein Testfeld: Reinigen Sie immer zuerst eine kleine, unauffällige Stelle. Ein paar Quadratzentimeter reichen. Beobachten Sie, ob der Putz aufquillt, Farbe abblättert oder sich die Struktur verändert. Wenn ja - dann ist Hochdruckreinigung tabu.
Ein weiterer Fehler: Reinigen von unten nach oben. Das ist falsch. Schmutz, Wasser und gelöste Algen laufen nach unten. Wenn Sie von unten anfangen, verteilen Sie den Schmutz über die ganze Fassade. Professionelle Reiniger arbeiten immer von oben nach unten - und fangen mit den Dachüberständen an. So bleibt die Fassade sauber, und nicht nur die unteren drei Meter.
Der Schutz - das Wichtigste nach der Reinigung
Nach der Reinigung kommt der entscheidende Schritt: der Schutz. Viele Hausbesitzer denken, dass die Fassade jetzt sauber ist - und das ist es. Aber sie vergessen: Die Reinigung hat die Oberfläche geöffnet. Sie ist jetzt anfälliger für Feuchtigkeit, Schmutz und Algenwuchs. Deshalb ist eine Imprägnierung nicht optional - sie ist Pflicht.Professionelle Dienstleister verwenden heute wasserbasierte, siloxanhaltige Imprägnierungen. Sie dringen in die Poren ein, bilden eine unsichtbare Schutzschicht und lassen Wasser abperlen - aber nicht die Luft. Das ist wichtig: Eine Fassade muss atmen. Eine falsche Beschichtung kann Feuchtigkeit einschließen und zu Schimmel führen. Die richtige Imprägnierung hält fünf bis acht Jahre - je nach Wetterlage und Ausrichtung der Fassade. In Salzburg, wo die Nordseite oft feucht bleibt, sollte man alle fünf Jahre nachprüfen.
Einige Anbieter kombinieren die Imprägnierung mit einer Algen- und Pilzhemmung. Das ist besonders sinnvoll, wenn die Fassade in der Nähe von Bäumen oder Feuchtgebieten liegt. Die Wirkung hält länger, und Sie sparen sich die nächste Reinigung um drei bis vier Jahre.
Was tun, wenn die Fassade zu empfindlich ist?
Wenn Sie Silikonharzputz, Kunstharzputz oder alte, brüchige Putze haben - dann verzichten Sie auf Hochdruckreinigung. Ganz einfach. Stattdessen gibt es Alternativen, die schonender sind:- Dampfreinigung: Mit Temperaturen bis 155 °C und niedrigem Druck. Ideal für empfindliche Oberflächen.
- Handreinigung mit Bürste und biologischem Reiniger: Zeitaufwendig, aber sicher. Perfekt für kleine Flächen oder historische Fassaden.
- Trockeneisstrahlen: Kein Wasser, kein Rückstand. Aber teuer und nur für Profis.
Ein Haus in Hallein mit 120 Jahren Alter wurde letztes Jahr mit Dampfreinigung behandelt - ohne einen einzigen Riss. Die Fassade sah aus wie neu, und die Originalfarbe blieb erhalten. Kein Hochdruck, kein Schaden - nur sauber. Das ist der richtige Weg für sensible Fassaden.
Was kostet das - und lohnt sich das?
Ein professioneller Fassadenreiniger kostet in Österreich zwischen 12 und 20 Euro pro Quadratmeter - je nach Schwierigkeit und Material. Für ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern sind das 1.440 bis 2.400 Euro. Klingt viel? Aber denken Sie an die Folgekosten: Wenn Sie die Fassade nicht reinigen, wird der Putz porös, die Dämmung nass, und irgendwann müssen Sie komplett sanieren. Das kostet 15.000 bis 25.000 Euro.Die Reinigung ist eine Investition. Und wenn Sie danach imprägnieren, verlängern Sie die Lebensdauer der Fassade um mindestens zehn Jahre. Das ist kein Luxus - das ist kluge Vorsorge. Wer in Salzburg ein Haus besitzt, weiß: Der Winter kommt. Und mit ihm die Feuchtigkeit. Eine saubere, geschützte Fassade ist Ihr bester Schutz.
Was Sie jetzt tun können
1. Prüfen Sie Ihre Fassade: Ist sie aus Rauputz, Klinker oder Beton? Dann ist Hochdruckreinigung möglich. Bei Silikonharz, Kunstharz oder altem, brüchigem Putz - nein. 2. Testen Sie eine kleine Stelle: Reinigen Sie ein Quadratmeter mit Ihrem Gerät - oder mit einem Profi. Beobachten Sie, ob sich etwas verändert. 3. Reinigen Sie von oben nach unten: Nie von unten. Das ist der einfachste Weg, Schäden zu vermeiden. 4. Imprägnieren Sie danach: Ohne Schutz ist die Reinigung halb so wertvoll. 5. Wählen Sie professionelle Hilfe, wenn Sie unsicher sind: Ein guter Fassadenreiniger prüft die Oberfläche, wählt die richtige Methode und gibt Ihnen eine Garantie. Das ist es wert.Die Fassade ist das Gesicht Ihres Hauses. Sie schützt, sie prägt, sie bleibt. Behandeln Sie sie nicht wie eine Straße, die man einfach abwaschen kann. Behandeln Sie sie wie etwas, das Jahre gebraucht hat, um zu werden - und das noch viele Jahre halten soll.
Kann ich meine Fassade mit einem Kaltwasser-Hochdruckreiniger aus dem Baumarkt reinigen?
Ja - aber nur, wenn Ihre Fassade aus robustem Material wie Rauputz, Klinker oder Beton besteht. Bei Silikonharzputz, Kunstharzputz oder altem, porösem Putz ist das Risiko zu hoch. Kaltwasser reinigt oberflächlich, tötet aber keine Moos- oder Algenwurzeln. Die Verschmutzung kehrt oft innerhalb weniger Monate zurück. Für eine dauerhafte Lösung ist Heißwasserreinigung die bessere Wahl - besonders in feuchten Regionen wie Salzburg.
Wie oft sollte ich meine Fassade reinigen?
In der Regel alle fünf bis acht Jahre - vorausgesetzt, Sie imprägnieren sie danach. Ohne Schutz kann es schon nach zwei bis drei Jahren wieder zu Moos- und Algenwuchs kommen, besonders an schattigen oder nordseitigen Wänden. Wenn Ihre Fassade in der Nähe von Bäumen steht oder oft nass bleibt, sollten Sie sie alle fünf Jahre überprüfen. Einmalige Reinigungen ohne Nachbehandlung bringen nur kurzfristig Erfolg.
Welche Reinigungsmittel sind umweltfreundlich?
Verwenden Sie nur biologisch abbaubare Reiniger, die speziell für Fassaden entwickelt wurden. Diese sind frei von Chlor, Phosphaten und aggressiven Lösungsmitteln. Viele professionelle Anbieter nutzen Reiniger auf Basis von Pflanzenölen oder enzymatischen Wirkstoffen. Diese wirken sanft, aber effektiv - und gelangen nach der Reinigung ungefährlich in den Boden. Vermeiden Sie billige Universalreiniger aus dem Supermarkt - sie schädigen die Fassade und belasten das Grundwasser.
Warum ist Heißwasserreinigung besser als Sandstrahlen?
Sandstrahlen ist aggressiv - es entfernt nicht nur Schmutz, sondern auch Oberflächenmaterial. Bei Putz kann es die Struktur aufrauen, bei Klinker kann es die Farbe abtragen. Heißwasserreinigung dagegen arbeitet mit Wärme und Druck, nicht mit Abrasion. Sie reinigt tief, ohne zu schreddern. Außerdem ist sie sauberer: Kein Staub, kein Rückstand, kein Umweltbelastung. Sandstrahlen ist heute fast nur noch bei historischen Steinfassaden im Einsatz - und nur von Spezialisten.
Was passiert, wenn ich zu viel Druck verwende?
Zu hoher Druck bohrt kleine Löcher in den Putz, öffnet Fugen, reißt alte Farbschichten ab und kann sogar die Dämmung beschädigen. Das Wasser dringt dann in die Wand ein, führt zu Feuchtigkeitsschäden und im Winter zu Frostschäden. Die Folge: teure Sanierungen. Einige Hausbesitzer merken den Schaden erst nach einem Jahr - wenn der Putz abblättert oder Schimmel an der Innenseite wächst. Deshalb: Nie über 120 Bar bei Putz, immer mindestens 30 cm Abstand halten, und immer zuerst einen Testbereich reinigen.